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Poker-Legende Larry Flynt verstorben

Larry Flynt war als High-Stakes-Pokerspieler und polarisierende Person bekannt. Nun ist er mit 78 Jahren verstorben. Zu Lebzeiten erarbeitete sich die Glücksspiel-Legende über das Erwachsenen-Magazin „Hustler“ eine aneckende Reputation, die ihm über die Jahrzehnte eine Menge Feinde einbrachte. Trotz seines streitbaren Charakters genoss Flynt in der Welt des Poker- und Casinospiels einen guten Ruf. Als leidenschaftlicher Pokerspieler und Besitzer des Hustler-Casinos in Kalifornien wird sein Vermächtnis für immer in Erinnerung bleiben.

Zwei Asse und Jetons.
High-Stakes-Poker war das Steckenpferd von Larry Flynt. (©Moos-Media/Pixabay)

Die Anfänge: Missbrauch & Psychiatrie

Der Karriereverlauf von Larry Flynt ist beeindruckend und schockierend zugleich, offenbart aber auch, warum die Poker-Legende als eine enorm polarisierende Persönlichkeit in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde.

Das Licht der Welt erblickte Flynt im Jahr 1942 im US-Bundesstaat Kentucky. Als Kind alkoholkranker Eltern wuchs er unter schwierigen Bedingungen auf, praktizierte Sodomie mit Geflügel und wurde Opfer sexuellen Missbrauchs durch einen Pädophilen. Laut eigener Aussage habe ihn dieses Erlebnis jedoch nicht nachhaltig traumatisiert. Nachdem seine erste Ehe in die Brüche ging und er daraufhin mit einer Waffe auf seine verhasste Schwiegermutter schoss, ließ er sich eigenmächtig in die Psychiatrie einweisen.

In den folgenden Jahren versuchte Flynt wieder Anschluss zu finden. Er arbeitete in der Landwirtschaft und heuerte bei der Marine an. Beide Jobs entpuppten sich als Missverständnis. In der Konsequenz wagte er in den Sprung in die Selbstständigkeit und eröffnete eine Bar in Ohio, die ihren männlichen Gästen als spezielles Feature Hostessen zur Unterhaltung anbot. Das Konzept fruchtete. Auch, weil Larry mit dem „Huster Newsletter“ ordentlich Werbung betrieb. Eben aus diesem Flugblatt entstand im Jahr 1974 das Erwachsenen-Magazin „Hustler“. Damit war die Entwicklung zur schillernden Persönlichkeit abgeschlossen.

Immer auf Konfrontationskurs. Erwachsenen-Magazine waren in den 70er-Jahren ein gesellschaftliches Novum. Nackte Haut war in der Öffentlichkeit eine Art Tabuthema, dennoch schaffte es der „Hustler“ schnell zu den beiden konkurrierenden Magazinen „Penthouse“ und „Playboy“ aufzuschließen. In der Folge überbot er sogar beide Blätter. Durch eine drastischere Darstellungen suchte Flynt regelrecht die Konfrontation mit den Kritikern und der allgemeinen Öffentlichkeit. Dem Erfolg tat das jedoch keinen Abbruch – ganz im Gegenteil.

Kämpfer für freie Meinungsäußerung

Der „Hustler“ wurde ausschließlich wegen der pornografischen Inhalte so erfolgreich, hatte jedoch wesentlich mehr als nur nackte Haut zu bieten. Flynt veröffentliche im Laufe der Zeit spektakuläre und journalistisch aufgearbeitete Reportagen über Folter, die Invasion von Grenada und die Ermordung von John F. Kennedy. Oftmals stießen die investigativen Berichte auf vehementen Widerstand, so dass sich Flynt in aller Regelmäßigkeit vor Gericht verantworten musste. Im Jahr 1988 konnte er in einem seiner vielen Prozesse unter Verweis auf den ersten Verfassungszusatz gewinnen – ein Meilenstein für die freie Meinungsäußerung.

Verfilmung. Das Leben und der berufliche Aufstieg von Larry Flynt wurde von Regisseur Milos Forman im Film „Larry Flynt – Die nackte Wahrheit“ auf die große Leinwand gebracht. Dabei stehen unter anderem die zahlreichen Gerichtsverhandlungen im Fokus der Geschichte.

Liebe zum Glücksspiel

Ende der 70er-Jahre wurde auf Flynt ein Attentat verübt, weil er in einer Ausgabe des „Hustler“ Sex zwischen Menschen kaukasischer und afroamerikanischer Herkunft thematisierte. In der Folge wurde er Opfer eines rassistisch motivierten Überfalls. Er überlebte, war seither jedoch von der Hüfte abwärts gelähmt und an den Rollstuhl gefesselt. Trotz der Nahtoderfahrung wich Flynt nicht von seiner polarisierenden Art ab. Sein Imperium wuchs weiter an. Durch seine zahlreichen Clubs entdeckte er im Laufe der Zeit die Liebe zum Glücksspiel – vor allem zum Poker.

In der Poker-Community war er vor allem wegen der berüchtigten High-Stakes-Partien in seiner privaten Villa bekannt. Seine große Leidenschaft war dabei Seven-Card-Stud Poker. In den 90er-Jahren lud er bekannte Poker-Größen wie Stu Ungar, Barry Greenstein, Phil Ivey, Ted Forrest, John Hennigan und Thor Hansen zum größten High-Stakes Seven-Card-Stud-Poker Cash-Game ein.

Doch private Cash-Games waren nicht die einzige Beschäftigung, der Flynt als Pokerspieler nachging. Er nahm auch an offiziellen Turnieren teil. So soll er im Laufe seiner Pokerkarriere Gewinne in Höhe von insgesamt 240.255 US-Dollar eingefahren haben. Sein wohl größter spielerischer Erfolg ist jedoch der achte Platz bei der World Series of Poker (WSOP) im Jahr 2000.

Bestechungsskandal. Flynt wurde im Jahr 1988 auf Lebenszeit von der WSOP ausgeschlossen, weil er in einer Wettaffäre verwickelt gewesen sein soll. So habe er sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen wollen, indem er Spieler für Chip-Dumping bezahlte. Im Vorfeld soll er eine Wette abgeschlossen haben, dass er gegen Doyle Brunson gewinnen würde. Von dieser Absprache soll WSOP-Boss Jack Binion Wind erfahren haben. Flynt wurde daraufhin von der WSOP ausgeschlossen. Als Tochter Becky Binion die geschäftlichen Geschicke übernahm, hob sie die Sperre gegen Flynt wieder auf.

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