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BoyleSports übernimmt 35 William Hill Shops

BoyleSports, Irlands größter Buchmacher, wird insgesamt 35 Wettbüros des britischen Sportwettenanbieters William Hill in Nordirland und auf der Isle of Man übernehmen. Das ließ BoyleSports in der vergangenen Woche offiziell verlauten. Der Glücksspielmarkt in Großbritannien erscheint dem Unternehmen äußerst attraktiv, nachdem der irische Markt unter dem immer enger geschnürten nationalen und europäischen Glücksspielregulierungen zunehmend leidet.

Ein Handschlag zwischen zwei Geschäftsleuten.
Irlands größter Sportwettenanbieter übernimmt insgesamt 35 Wettbüros von dem britischen Buchmacher William Hill. (©geralt/Pixabay)

Gesetzesänderungen der Glücksspielregularien führen zu strategischer Neuausrichtung

Der Verkauf der Wettbüros von William Hill erscheint auf den ersten Blick wie eine logische Schlussfolgerung der sich ändernden Glücksspielregularien in Großbritannien. Diese machen aber nicht nur hier, sondern europaweit den Glücksspielunternehmen ernsthaft zu schaffen. Die steigenden Ansprüche beim Spielerschutz sowie die staatlichen Eingriffe und Eingrenzungen des Glücksspielangebots stehen gleichzeitig auch den dadurch entfallenden Steuereinnahmen gegenüber. Dieser Konflikt sowie die teilweise sich widersprechenden nationalen Gesetzgebungen mit dem europäischen Recht sorgen dafür, dass innerhalb Europas immer mehr Steueroasen für Glücksspielanbieter entstehen, die diese Gesetzeslücken ausnutzen.

In Großbritannien gab es einen kürzlich einen klaren Einschnitt in die Glücksspielregularien, nachdem der Maximaleinsatz von 100 Pfund Sterling auf 2 Pfund Sterling pro Wette gesenkt wurde. Darunter leiden vor allem die stationären Wettbüros mit ihren Wettterminals, weswegen der millionenschwere Deal zwischen den Glücksspielgiganten BoyleSports und William Hill eine logische Folge ist. BoyleSports zahlt dem britischen Buchmacher geschätzten Angaben zufolge einen Preis von 10 bis 15 Millionen Pfund Sterling für die 35 Wettbüros, von denen sich 33 in Nordirland und zwei auf der Isle of Man befinden.

BoyleSports sieht demnach trotz der Gesetzeseinschränkungen deutlich mehr potenzial auf dem stationären Wettmarkt, obwohl das Unternehmen auch online dauerhaft präsent ist. Der Geschäftsführer Conor Gray von BoyleSports sieht die Übernahme als einen der bisher größten und wichtigsten Strategieschritte des Buchmachers. Das Ausland sei zunehmend attraktiv für den irischen Sportwettenanbieter, wie Gray verriet:

“BoyleSports freut sich, sein seit langem geplantes Bestreben, eine bedeutsame Präsenz im Einzelhandel Nordirlands und der Isle of Man zu entwickeln, in die Tat umzusetzen. Die Erhöhung der Wettsteuer veranlasst uns, den Fokus künftiger Investitionen auf außerhalb der Republik Irland zu legen. “

Für die Arbeitnehmer, die bisher in den unter den Deal fallenden Wettbüros gearbeitet haben, gibt es aber gute Nachrichten. Ihre bestehenden Verträge sind von der Übernahme nicht betroffen und laufen gewohnt weiter. Stellenstreichungen seien auch in Zukunft nicht geplant, weshalb sich die Angestellten keine Sorgen machen müssten.

Buchmacher William Hill zieht sich Stück für Stück vom britischen Glücksspielmarkt zurück

Die wirtschaftlichen Erfolgschancen, die BoyleSports auf dem stationären britischen Glücksspielmarkt erkannt zu haben scheint, werden beim englischen Buchmacher William Hill scheinbar anders bewertet. Der Verkauf der 35 Wettbüros ist ein Schritt von vielen, durch die sich William Hill immer weiter vom britischen Glücksspielmarkt zurückzieht. Bereits nach dem Inkrafttreten der neuen FOBT-Verordnung hatte der britische Sportwettenanbieter mit der Schließung von rund 700 stationären Wettbüros ein Ausrufezeichen gesetzt. Ein nicht unerheblicher Anteil von ihnen befand sich in Nordirland. Hier scheint William Hill den Markt gänzlich verlassen zu wollen.

Betreiber von Spielhallen und Wettbüros folgen der Gesetzesänderung. ”Zwar sind die Glücksspielanbieter in Nordirland von der FOBT-Gesetzesänderung nicht direkt betroffen, allerdings gibt es eine große Bewegung der in Nordirland ansässigen Spielhallen und Wettbüros. Diese haben zu einem großen Anteil entschieden, den gesetzlichen Vorgaben im Sinne des Spielerschutzes freiwillig zu folgen. Auch die Regierung Nordirlands reagierte auf die Gesetzesänderung und kündigte an, in naher Zukunft ebenfalls die eigenen Glücksspielregularien bindend zu ändern.”

Dabei deuten die ersten Zahlen trotz der neuen FOBT-Regularien darauf hin, keine besonderen Auswirkungen auf den Erfolg von William Hill zu haben. Ganz im Gegenteil hatte der britische Buchmacher mit einem Profit von 130 Millionen Pfund Sterling im Geschäftsjahr 2019 gerechnet. Die ersten Ergebnisse weisen aber auf einen deutlich höheren Gewinn zwischen 143 und 148 Millionen Pfund Sterling hin. Dennoch zielt die Geschäftsstrategie von William Hill vermehrt auf den Online-Markt sowie auf den erst kürzlich liberalisierten US-amerikanischen Sportwettenmarkt ab. Für BoyleSports wird sich in Zukunft zeigen, ob die Übernahme der Wettbüros eine Erfolgsgeschichte und ein richtiger Schritt war.

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