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Fun88: Newcastle beendet Sponsoring

Newcastle United hat den Sponsoring-Deal mit dem Glücksspielanbieter Fun88 für die kommende Saison beendet. Das gab der britische Profiklub per Pressemitteilung bekannt. Da die britische Regierung seit geraumer Zeit mit einer Änderung des Glücksspielgesetzes liebäugelt und Einschränkungen im Sponsoring plant, sah sich die Vereinsführung zu diesem Schritt gezwungen. Damit wird das Logo von Fun88 in der kommenden Saison der Premier League nicht die Trikots von Newcastle zieren.

Das Old Trafford in Manchester während eines Fußballspiels.
Den Vereinen in der Premier League drohen durch die geplanten Einschränkungen im Glücksspiel-Sponsoring finanzielle Verluste. (©Alex Motoc/Unsplash)

Neuausrichtung des Vereins

Im Jahr 2017 präsentierte Newcastle United den Online-Glücksspielanbieter Fun88 als offiziellen Haupt- und Trikotsponsor. Der Deal sicherte dem britischen Profiklub jährlich eine Millionensumme und wurde erst im Jahr 2020 langfristig verlängert – zu verbesserten Konditionen. So ließ sich Fun88 die Partnerschaft rund 6,5 Millionen GBP (knapp 7,6 Millionen Euro) kosten.

Knapp anderthalb Jahre nach der Verlängerung wurde die Partnerschaft nun jedoch vorzeitig beendet. Nach Informationen britischer Medien erfolgte die Auflösung des Sponsoring-Deals einvernehmlich. Beide Parteien sind angesichts der drohenden Einschränkungen durch die geplante Gesetzesänderung unsicher und entschieden sich gemeinsam die Reißleine zu ziehen.

Gleichwohl die Änderung des britischen Glücksspielgesetzes als Hauptgrund für die vorzeitige Trennung angeführt wird, gehen Medienvertreter und Experten davon aus, dass die Entscheidung auf der Übernahme von Newcastle United durch ein saudisches Konsortium basiert. Im November 2021 legte der „Public Investment Fund“ (PIF) – der Staatsfonds Saudi-Arabiens – rund 300 Millionen GBP auf den Tisch, um den britischen Traditionsverein zu kaufen.

Der Eigentümerwechsel befördert Newcastle in komplett neue finanzielle und sportliche Hemisphären, die sehr lukrativ für spendierfreudige Sponsoren sind. So sollen unter anderem die nationale Fluggesellschaft „Saudia“ und der Energiekonzern „Aramco“ als künftige Trikotsponsoren in Frage kommen. Beide Unternehmen sind milliardenschwer.

Öffentliche Kritik. Die Übernahme von Newcastle United durch den PIF sorgte im zurückliegenden November für ein gigantisches Medienecho und zog enorm viel Kritik auf sich. Aufgrund der vorherrschenden Menschenrechtsverletzungen in Saudi-Arabien verurteilten etwa Organisationen wie Amnesty International den Deal. Die Klubführung von Newcastle United ließ sich jedoch nicht von der öffentlichen Kritik beirren und hielt am eingeschlagenen Weg fest.

Einschränkungen im Glücksspiel-Sponsoring

Änderungen und Anpassungen des nationalen Glücksspielgesetzes werden in Großbritannien bereits seit Anfang 2021 diskutiert. Im Laufe der Zeit wurden die Ausarbeitungen immer konkreter. So berichtete etwa die britische Tageszeitung „The Times“, dass die Politik sich über die ansteigende Spielsucht im Land sorge, die durch den Boom der digitalen Casinospiele und Sportwetten begünstigt werde. Ein generelles Sponsoring-Verbot im Sport durch Glücksspielunternehmen solle eine Eindämmung herbeiführen.

Lau Matt Zarb-Cousin, Direktor der Spielerschutzorganisation „Clean Up Gambling“, seien Fußballer, Darts-Profis und Rugbyspieler wie wandelnde Werbetafeln für Glücksspielkonzerne. Diese Art der Werbung wirke sich negativ sowohl auf Kinder als auch suchtgefährdete Menschen aus, da sie suggeriere, dass Wetten und Sport unabdingbar miteinander verbunden seien.

Profisport betroffen. Auch wenn der Profifußball in Großbritannien am meisten unter den geplanten Sponsoring-Einschränkungen leiden würde, wären auch andere Sportarten vom Verbot betroffen. So sind auf der Insel etwa Darts, Rugby und Snooker äußerst beliebt. Entsprechend sind Buchmacher und Glücksspielunternehmen auch in diesen Sportarten mit ihren Sponsoring- und Marketingaktivitäten sehr umtriebig.

Reaktionen in der Premier League

Knapp 50 Prozent der Vereine der Premier League werden aktuell durch Glücksspielunternehmen gesponsert. Die Zuschauer im Stadion und vor den heimischen Bildschirmen sehen entsprechend eine Vielzahl an Logos von Online-Buchmachern und -Casinos. So ziert etwa Betway die Trikots von West Ham und zahlt dafür zehn Millionen GBP pro Saison. Burnley wird dagegen von LoveBet gesponsert und kassiert jährlich 7,5 Millionen GBP.

Die jeweiligen Vereine müssen sich nun überlegen, wie sie mit dem bevorstehenden Sponsoring-Verbot für Glücksspielanbieter umgehen werden. Einige Reaktionen sind dabei bereits erfolgt. Crystal Palace erklärte etwa im Mai, den bestehenden Deal mit W88 aufzulösen. Die Glücksspielmarke wird in der kommenden Saison durch den Autohändler „Cinch“ abgelöst. Besonders bitter: Mit Aston Villa verlor W88 erst 2020 einen Partner in der Premier League.

Es gibt jedoch auch Teams, die an der Zusammenarbeit mit Vertretern aus der Glücksspielindustrie festhalten – z.B. der FC Everton. Der Verein ging erst vor Kurzem eine dreijährige Partnerschaft mit dem Krypto-Casino Stake ein.

Stake Casino. Das Online-Casino hat sich auf Kryptowährungen spezialisiert und gilt als aufstrebende Marke in diesem Sektor. Den Deal mit dem FC Everton lässt sich Stake rund zehn Millionen GBP pro Saison kosten. Dafür wird ab Juli unter anderem das Logo des Krypto-Casinos auf den Trikots aller Everton-Teams zu sehen sein.

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