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Aston Villa beendet W88-Partnerschaft

Der Premier-League-Klub Aston Villa hat bekanntgegeben, die langjährige Sponsoring-Partnerschaft mit dem Glücksspielanbieter W88 nicht fortführen zu wollen. Mit dem Ende der Partnerschaft ist Aston Villa nun der nächste bekannte Erstligaverein aus Großbritannien, der einem Glücksspielsponsor den Rücken kehrt. In den letzten Wochen und Monaten waren bereits mehrere Vereine von Sponsorenverträgen zurückgetreten oder hatten diese nach Vertragsende nicht verlängert. Verantwortlich für diese Entscheidungen ist auch die schwierige politische Lage hinsichtlich des bevorstehenden Brexits sowie Kritik aus den Fanlagern.

Fußball liegt auf grünem Rasen eines Premier-League-Stadions; im Hintergrund Tribüne und Fans.
Der Premier-League-Klub Aston Villa hat bekanntgegeben, die langjährige Sponsoring-Partnerschaft mit dem Glücksspielanbieter W88 nicht fortführen zu wollen. (©KelvinStuttard/Pixabay)

Aston Villa bleibt Erklärung schuldig

Die Sponsoring-Partnerschaft mit dem Glücksspielanbieter W88 dauerte gerade einmal ein Jahr. 2019 hatten die Funktionäre noch stolz verkündet, einen rekordverdächtigen Deal mit W88 abgeschlossen zu haben. Dies ist durchaus nachvollziehbar, immerhin sollen für ein Jahr Sponsoring ungefähr acht Millionen Britische Pfund auf das Konto des Vereins geflossen sein.

Doch fortan wird es dieses Geld nicht mehr geben, zumindest nicht aus der Kasse von W88. Aston Villa hat auf seiner eigenen Webseite verkündet, die Partnerschaft mit W88 nach nur einem Jahr beenden zu wollen. Eine Erklärung für diese Entscheidung bleibt der Verein aber bislang schuldig.

“Aston Villa bestätigt, dass die Hauptpartnerschaft mit W88 nach Abschluss der Saison 19/20 enden wird. Durch den Sponsorendeal der Online-Wett- und Spieleseite wurde W88 in der Saison 2019/20 auf allen Trikots der ersten Mannschaft aufgeführt, nun wird die Partnerschaft mit Aston Villa ein Ende finden. Der Klub bedankt sich bei W88 für die Unterstützung in den letzten 12 Monaten.” – Aston Villa, Pressemitteilung von Aston Villa

Fortan wird also nicht mehr das Logo von W88 auf den Trikots dieses Premier-League-Vereins zu sehen sein. Stattdessen darf sich der Online-Autohändler Cazoo freuen, ab der kommenden Saison als Hauptsponsor von Aston Villa zu fungieren.

Wie viel Geld sich Cazoo den Deal kosten lässt, ist bislang noch nicht bekannt. Allerdings ist zu bezweifeln, dass der Sponsorenvertrag höherdotiert ist als die Kooperation mit W88, die in der Tat besonders lukrativ war. Umso erstaunlicher war es für viele Fans, dass die Partnerschaft derart abrupt und ohne die Angabe von Gründen nun beendet wurde. Es wird allerdings vermutet, dass diese Entscheidung politische Gründe haben könnte.

Drei Glücksspielsponsoren in drei Jahren

W88 ist bei weitem nicht das erste leidtragende Unternehmen, welches damit leben muss, lediglich ein Jahr den Vorteil genossen zu haben, sich einem Millionenpublikum im TV und Tausenden Fans und potentiellen Kunden in den britischen Fußballstadien präsentieren zu dürfen. Denn vor W88 hatte Aston Villa bereits zwei weitere Partnerschaften laufen.

Vor knapp drei Jahren prangerte das Logo des Sportwettenanbieters Unibet auf den Trikots der Erstligamannschaft. Auch in diesem Fall wurde die Partnerschaft einseitig nach einem Jahr beendet. Unibet folgte der Online-Casinio-Anbieter 32Red, der es aber auch nur ein Jahr schaffte, bis er durch W88 abgelöst wurde.

Aston Villa ist jedoch längst nicht der einzige Verein in der Premier League, der mit Anbietern aus der Glücksspielbranche kooperiert hat. Erst Anfang des Jahres hatte beispielsweise der FC Everton beschlossen, seinen Sponsorenvertrag mit SportPesa aufzulösen, einem ebenfalls bekannten und großen Sportwettenanbieter mit besonders hoher Popularität in Großbritannien.

Glücksspielsponsoren besonders attraktiv für britische Fußballvereine. In der englischen Premier League genießt das Sponsoring speziell mit Unternehmen bzw. Marken aus der Glücksspielbranche einen besonders hohen Stellenwert, vor allen Dingen in wirtschaftlicher Hinsicht. Jährlich sollen weit mehr als 350 Millionen Britische Pfund als Sponsorengelder auf die Konten verschiedener Premier-League-Klubs fließen. In der aktuellen Saison sind 17 Vereine mit Logos von Glücksspielanbietern auf ihren Trikotsätzen an den Start gegangen. Lediglich drei Klubs der höchsten britischen Spielklasse kooperierten mit Unternehmen, die nicht der Glücksspielindustrie zugehörig sind. Innerhalb Europas ist diese Zahl ansonsten unerreicht.

Politik und Kritik aus Gesellschaft die Gründe?

Aktuell zeigt sich allerdings, dass immer mehr britische Premier-League-Vereine mit dem Gedanken spielen, die an und für sich finanziell besonders attraktive Sponsorenpartnerschaft mit Glücksspielanbietern zu beenden. Dafür kann es gleich mehrere Gründe geben.

Zum einen dürfte die noch immer schwierige politische Lage in Großbritannien ein Grund für derlei Überlegungen sein. Denn die Brexit-Verhandlungen und -fristen haben noch immer kein Ende gefunden. Klar ist unterdessen, dass die britische Regierung nach dem endgültigen Austritt aus der Europäischen Union (EU) härtere Maßnahmen und Gesetze für Glücksspielanbieter durchsetzen will.

Zum anderen mehrt sich die Kritik aus der Gesellschaft. Insbesondere Fangruppierungen kritisieren die mittlerweile enge Verbindung zwischen der Glücksspielindustrie und dem englischen Fußball. Möglich ist es demnach ebenso, dass viele Vereine dem Druck aus der Gesellschaft und aus den Fanlagern allmählich nachgeben und sich nach alternativen, aber ähnlich lukrativen Sponsorendeals umsehen.

In einem Interview mit CNBC hat die Führung von Manchester City erklärt, wie der Verein nach neuen Sponsorenpartnerschaften sucht und welche Kriterien dabei relevant sind.

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