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Kreditkartenverbot: William Hill in Sorge

Der britische Buchmacher William Hill sorgt sich um seine Umsätze nach dem beschlossenem Kreditkartenverbot. Die Verluste könnten über 10 Mio. Pfund liegen. Diese Prognose veröffentlichte der britische Sportwettenanbieter kürzlich in seinem Jahresbericht für 2019. Für William Hill ist dies die nächste schlechte Nachricht nach den negativen Entwicklungen für viele Buchmacher auf dem britischen Sportwettenmarkt.

Britische Banknoten übereinander auf einem Haufen; obenauf 10 Pfund Sterling.
Britische Spieler nutzen häufig Kreditkarten für Geldtransaktionen mit Online-Buchmachern. Nun muss zumindest stationär wieder mit Echtgeld gewettet werden. (©PublicDomainPictures/Pixabay)

Negative Überraschungen für William Hill im Jahresbericht

Als Buchmacher bzw. Sportwettenanbieter in Großbritannien hat man es aktuell nicht leicht. Die zahlreichen Gesetzesänderungen und zunehmender politischer Druck auf im Land operierende Glücksspielunternehmen erschweren ein wirtschaftlich erfolgreiches Geschäft. Dies gilt auch für William Hill.

Der Dino unter den bekannten Sportwettenanbietern musste aufgrund neuer Glücksspielregularien in jüngster Vergangenheit bereits zahlreiche Wettbüros schließen, die mittlerweile vom Konkurrenten BoyleSports übernommen wurden und wieder aktiv betrieben werden.

Für William Hill war insbesondere der Beschluss, den Maximaleinsatz auf Sportwettenevents von 100 auf 2 Pfund Sterling zu begrenzen, ein herber Schlag, der sich vordergründig auf die Umsatzzahlen an den stationären Wett-Terminals von William Hill auswirkte. Auch deswegen waren die Erwartungen des Managements bezüglich der Wirtschaftszahlen des vergangenen Geschäftsjahres von vornherein niedrig.

“In der Öffentlichkeit begründet William Hill das unerfreuliche Geschäftsjahr 2019 vor allem mit dem neuen Einsatzlimit für Sportwettenereignisse. Fakt ist aber, dass William Hill stark verschuldet ist. Auch die Übernahme des Buchmachers Mr Green drückt die Bilanz. Gänzlich unverschuldet ist die wirtschaftliche Schieflage von William Hill demnach auf keinen Fall.”

Im nunmehr veröffentlichen Jahresbericht 2019 offenbarte sich, dass die tatsächlichen Zahlen noch schlechter als erwartet ausfallen. Im letzten Jahr erzielte William Hill einen Nettoumsatz von insgesamt 1,58 Mrd. Pfund Sterling. Im Jahr davor hatte dieser bei 1,62 Mrd. Pfund Sterling gelegen. Für die Führungsetage des Sportwettenunternehmens ist dies ein Schock, da gehofft wurde, die nach Inkrafttreten des 2-Pfund-Limits geschlossenen 100 Wettbüros würden einen positiveren Effekt auf die Geschäftszahlen haben.

William Hill mit unerfreulicher Prognose für 2020

Damit aber nicht genug. Der Jahresbericht 2019 beschäftigte sich nämlich auch mit dem aktuellen Geschäftsjahr – und dieses gibt wohl wenig Grund zur Hoffnung auf goldene Zeiten. Grund für die düsteren Aussichten in 2020 ist dabei erneut eine Gesetzesänderung. Dieses Mal geht es um Kreditkarten.

In Großbritannien werden Kreditkarten besonders gerne im Online-Sportwettengeschäft genutzt, weitaus häufiger als in anderen Ländern. Da viele Briten im Internet ausschließlich mit Kreditkarte zahlen können oder wollen, dürfte es ab April 2020 erneut größere Verluste für William Hill geben, so zumindest der Wortlaut des Jahresberichts.

Denn ab kommendem April wird es nicht mehr möglich sein, Geldtransaktionen, die mit Online-Sportwetten in Verbindung stehen, über die Kreditkarte abzuwickeln. Grund dafür ist auch hier ein neues britisches Gesetz, das bereits beschlossen wurde und ab April 2020 in Kraft tritt.

Wie enorm die Folgewirkung des Kreditkartenverbots für William Hill sein könnte, offenbart der geschätzte Verlust. Nach aktueller Hochrechnung dürfte mit Gewinneinbußen ab Inkrafttreten des Gesetzes am 14. April 2020 in Höhe von fünf bis zehn Mio. GBP zu rechnen sein. Verantwortlich für das Kreditkartenverbot für britische Sportwetten ist hauptsächlich die UK Gambling Commission.

“Nach Meinung der britischen Glücksspielaufsichtsbehörde würden Kreditkartenzahlungen eine erhöhte Gefahr für Überschuldung durch Glücksspiel darstellen, da Spieler durch das Zahlungsmodell leichter den Überblick ihrer Finanzlage verlieren würden. In der Öffentlichkeit wird das neue Gesetz sehr kritisch betrachtet. Schätzungen zufolge werden über 800.000 Briten ihre favorisierte Zahlungsmethode ändern müssen.”

Neue strategische Ausrichtung geplant

Da insbesondere die gesetzlichen Rahmenbedingungen in Großbritannien für William Hill kein stabiles Wirtschaften mehr ermöglichen, scheint sich der Buchmacher strategisch gänzlich neu ausrichten zu wollen.

Im Fokus steht anscheinend der US-amerikanische Glücksspielmarkt. Seit der Liberalisierung – zumindest in einigen US-Bundesstaaten – ist die USA auch für europäische Glücksspielanbieter von Interesse geworden. Letztlich handelt es sich um einen Markt mit wirtschaftlichem Potential im hohen Milliardenbereich.

Dieses Vorhaben hat nun sogar der CEO von William Hill öffentlich bestätigt. Zudem plane man, auch das Segment Online-Sportwetten auszubauen. Hier sehe man bei William Hill die Zukunft des Marktes – und wohl auch die letzte Chance, sich wirtschaftlich zu stabilisieren.

“Wir bewegen uns 2020 in eine stärkere Position hinein. Fast ein Viertel des Umsatzes wird nun außerhalb des Vereinigten Königreichs generiert, verglichen mit 15 % im Jahr 2018. Wir haben mit unserer digitalen Plattform positive Fortschritte erzielt, indem wir unsere speziell entwickelte Plattform in den USA und Produktentwicklungen im Online-Geschäft im Jahr 2019 auf den Markt gebracht haben.”

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