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Tennis: Sperre wegen Wetten

Die Kontrollbehörde „Tennis Integrity Unit“ hat einen Tennis-Linienrichter aufgrund von Wettplatzierungen gesperrt. Dem französische Schiedsrichter David Rocher wird vorgeworfen, im vergangenen Jahr im Zeitraum von Januar bis Oktober elf Wetten auf Tennisspiele platziert zu haben. Laut den offiziellen Angaben der Regulierungsbehörde hat der Unparteiische mit seinem Verhalten gegen die festgelegten Wettregeln des „Tennis Anti-Corruption Programme (TACP)“ verstoßen. Die Sperre sieht vor, dass Rocher für 18 Monate (mit einer Unterbrechung von vier Monaten) sein Amt niederlegen muss.

Ein volles Tennisstadion während einer Partie.
In der jüngeren Vergangenheit wurden immer wieder Schiedsrichter gesperrt, weil sie Spiele manipuliert und Wetten auf Tennisspiele platziert haben sollen. (©Pexels/Pixabay)

Sperre gilt bis zum 06. Februar 2022

Das Urteil der „Tennis Integrity Unit (TIU)“ wurde am 06. Dezember 2020 ausgesprochen und trat sofort in Kraft. Dadurch ist es David Rocher bis zum 06. Februar 2022 nicht erlaubt, sein Amt als Linienrichter in offiziellen Tennisveranstaltungen auszuüben oder gar als Privatperson an Turnieren, Spielen oder anderen Tennisevents teilzunehmen. Verantwortlich für die Rechtsprechung war Ian Mill, Beauftragter für Korruptionsbekämpfung innerhalb der TIU, der Rocher wegen illegalen Wettplatzierungen und unkooperativer Zusammenarbeit für insgesamt 18 Monate aus dem Verkehr zog. Neben der ausgesprochenen Sperre muss der ehemalige Tennis-Linienrichter zusätzlich eine Geldstrafe von 5.000 US-Dollar zahlen, wovon ihm im Rahmen der Untersuchung allerdings 4.000 erlassen wurden.

Wer ist die „Tennis Integrity Unit“? Die TIU wurde auf Initiative des Grand Slam Board, der International Tennis Federation, der ATP und der WTA gegründet. Als Regulierungs- und Kontrollorgan besteht die Aufgabe der TIU darin, die Integrität des professionellen Tennis weltweit zu fördern, zu verbessern und vor allem zu schützen. Ab Januar 2021 wird die Organisation in eine neue, noch unabhängigere Einrichtung umgewandelt und wird fortan den Namen „International Tennis Integrity Agency“.

Verstoß gegen Wettverbot

Die „Tennis Integrity Unit“ gab auf ihrer Homepage zu Protokoll, gegen welche geltenden Richtlinien innerhalb des Antikorruptionsprogramms David Rocher verstoßen haben soll. So ist es Personen, die eine tragende oder verantwortungsvolle Rolle bei Tennsiveranstaltungen jeglicher Art innehaben, untersagt, direkt oder indirekt auf das Ergebnis oder andere Aspekte des entsprechenden Events zu wetten. Gleichzeitig ist es während der Ermittlungsarbeiten der TIU verpflichtend, eine kooperative Haltung einzunehmen und eine produktive Zusammenarbeit an den Tag zu legen. Das gilt selbst dann, wenn ein Rechtsbeistand in Anspruch genommen wird. In diesem Fall war David Rocher als betroffene Person persönlich dafür verantwortlich, uneingeschränkt bei der Untersuchung mitzuwirken.

Nach Angaben der TIU habe der Ex-Tennis-Linienrichter mittlerweile den Verstoß gegen das Wettverbot eingeräumt. Den Vorwurf, nicht vollständig zur Untersuchung und Aufklärung des Falles beigetragen zu haben, ließ Rocher jedoch nicht auf sich beruhen. Wie viel Wahrheit hinter den Anschuldigungen in diesem Bereich steckt, wurde bislang noch nicht vollends aufgeklärt. Nach den offiziellen Richtlinien heißt es:

“Das Verhalten einer beschuldigten Person wird im Zuge einer Untersuchung als nicht kooperativ angesehen, wenn dieses keine uneingeschränkte Mitarbeit vermuten lässt. Das gilt auch, wenn der Rechtsbeistand der jeweiligen Person die Untersuchung der TIU entscheidend stört.”Offizielle Richtlinien, Tennis Integrity Unit (TIU), Pressemitteilung auf der offiziellen Webseite der TIU

Kein Einzelfall

Der jüngste Verstoß gegen das Wettverbot im professionellen Tennis zeigt, dass der Sport ein großes Problem mit illegalen Sportwetten in den eigenen Reihen hat. David Rocher bildet mit seinem Vergehen nur die Spitze des Eisbergs. Nach Angaben der TIU wurden in den vergangenen zwei Jahren fünf weitere Schiedsrichter überführt, weil sie willentlich gegen das Wettverbot verstoßen haben. Auch in diesen Fällen hat die Kontrollbehörde hart durchgegriffen und die betroffenen Personen für einen langen Zeitraum aus dem Verkehr gezogen.

Ein besonders drastischer Vorfall ereignete sich im Jahr 2017, der erst 2018 in den Fokus der Öffentlichkeit rückte. Gleich drei Tennis-Schiedsrichter aus Thailand wurde wegen nachweislicher Spielmanipulation und illegaler Wetten auf Lebenszeit gesperrt. Die ehemaligen „Unparteiischen“ Anucha Tongplew, Apisit Promchai und Chitchai Srililai sollen laut eines offiziellen Statement der TIU bei Einsätzen auf unterklassigen ITF-Future-Turnieren Punkte für wettbezogene Zwecke und persönlichen Profit falsch angegeben haben.

Besorgniserregende Entwicklung? Aktuell hat es nicht den Anschein, als ob der professionelle Tennis das Problem mit Spielmanipulationen und illegalen Wetten in nächster Zeit unter Kontrolle bekommen würde. Auch in diesem Jahr rissen die Verstöße gegen die geltenden Richtlinien nicht ab. Allein in den ersten drei Monaten des Jahres 2020 hatte die TIU insgesamt 38 Manipulationswarnungen im Zusammenhang mit Tennisspielen erhalten. Ein Vergleich mit dem 1. Quartal 2019 zeigt eine alarmierende Entwicklung auf. Damals seien bei der Kontrollorganisation lediglich 21 Fälle registriert worden. Das entspricht einem deutlichen Anstieg.

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