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USA: Pferdewetten ohne Zukunft

Pferdewetten haben in den USA einen schweren Stand, dennoch wollen Wettanbieter in den Markt investieren. Allen voran der Glücksspieldienstleister „Sports Info Solutions (SIS)“ plane nach eigenen Angaben einen massiven Ausbau im Pferdesport. Dieser hat trotz des boomenden US-Sportwettenmarktes mit einer sinkenden Nachfrage zu kämpfen.

Eine Football-Wand mit dem NFL-Logo im Vordergrund.
Der Sportwettenmarkt in den USA wird von der NFL dominiert, da ein Großteil der Wetten auf Football-Spiele platziert wird. (©Adrian Curiel/Unsplash)

Hype um Sportwetten

Sportwetten sind ein junges Geschäftsfeld in den Vereinigten Staaten. Buchmacher und Wettanbieter können erst seit 2018 relativ frei auf dem US-Markt agieren. Zuvor waren Sportwetten mit Geldgewinnen laut Gesetzgebung untersagt. Mittlerweile sieht der Status quo des amerikanischen Glücksspielmarktes wesentlich liberaler aus. In vielen Bundesstaaten wurden Sportwetten legalisiert, was wiederum einen gigantischen Hype verursacht hat.

Von diesem Boom konnte der Pferdesport jedoch nicht profitieren – ganz im Gegenteil. In der jüngeren Vergangenheit sind die Umsätze für Pferdewetten massiv gesunken. Die gesamte Branche und ihre Fans sahen sich mit zahlreichen Rückschlagen konfrontiert, die auch an der Öffentlichkeit nicht spurlos vorbeigegangen sind. In der Konsequenz hat die Reputation des Pferdesports enorm gelitten. Daran konnte bis dato auch der entfachte Hype um den US-Sportwettenmarkt nichts ändern.

Milliardengeschäft. Die Vereinigten Staaten sind eine sportbegeisterte Nation. Sportarten wie American Football, Basketball, Eishockey und Baseball sind tief in der DNA des Landes verwurzelt. Eine ähnlich innige Beziehung pflegt die US-Bevölkerung auch mit dem Glücksspiel. Es war entsprechend nicht verwunderlich, dass die Legalisierung der bis dato verbotenen Sportwetten im Jahr 2018 ein Geschäft entfesselte, deren Potenzial unermesslich scheint. Wie aus einem Bericht des „Spiegel“ hervorgeht, hat die US-Sportwettenbranche in den ersten drei Jahren mehr als 70 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet.

Tiermisshandlung & Doping

Der Pferdesport gilt allgemein hin als Urvater der Sportwetten. Diese „glorreichen“ Zeiten liegen jedoch bereits länger zurück. In der heutigen Epoche wird der ehemals prestigeträchtige Sport weitestgehend von Negativschlagzeilen und Skandalen überschattet, die der Branche ein sehr schlechtes Image beschert haben. Viele Rennbahnen waren aufgrund der sinkenden Nachfrage dazu gezwungen, ihre Pforten für immer zu schließen.

Medial sorgte der Pferdesport unter anderem wegen misshandelten Tieren und wegen Dopings für ungewollte Aufmerksamkeit. Verschiedene Tierschutzverbände und -organisationen bezichtigten die Branche, das Wohl der Pferde dem wirtschaftlichen Erfolg unterzuordnen. Die Tiere seien nicht nur schlecht behandelt, sondern auch mit aufputschenden Mitteln an ihre Leistungsgrenze getrieben worden.

Kollateralschäden. Renommierte Pferderennbahnen und -events messen seit jeher dem Wohlergehen ihrer Tiefe einen sehr großen Wert bei. Dennoch häuften sich in jüngerer Vergangenheit die Vorfälle rund um Tiermisshandlungen und Doping. Einige wenige Rennbahnen richteten dabei einen Imageschaden an, den die restliche Branche nun ausbügeln muss.

SIS signalisiert hohe Investitionsbereitschaft

Der schlechte Ruf des Pferdesports hat auch Folgen für die Pferdewetten. So sind die Umsatzzahlen seit dem Jahr 2002 kontinuierlich am sinken. Zur damaligen Zeit wurden über 15 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Heute belaufen sich die Zahlen auf „nur noch“ elf Milliarden US-Dollar.

Die negative Entwicklung scheint jedoch einige Akteure der Sportwettenbranche nicht davor abzuschrecken, weiterhin in den Pferdewettenmarkt zu investieren. Der Rennveranstalter Churchill Downs konnte etwa seit dem Sommer den eigenen Aktienwert um die Hälfte steigern. Einen ähnlichen Aufschwung will auch SIS herbeiführen. Der Glücksspieldienstleister plant nach eigener Aussage eine massive Investition in das Geschäft mit Pferdewetten.

Blauäugig geht der Konzern allerdings nicht an sein ausgerufenes Projekt heran. Laut Aussage von Michele Fischer, Leiterin der Tochterfirma SIS Content Services, sei dem Unternehmen bewusst, dass zunächst ein Sinneswandel innerhalb der Branche vollführt werden muss, ehe der angepeilte Umschwung gelingt.

Sports Info Solutions (SIS). Der Glücksspieldienstleister ist heute in zahlreichen Sparten innerhalb der Branche tätig. Angefangen hat der Konzern jedoch als Datenanalyst im Baseball. Das Ursprungsgeschäft wurde sogar im Jahr 2015 auf den American Football ausgeweitet.

Neues Wettmodell für den Pferdesport

Um einen Wandel der Pferdewetten vollziehen zu können, plant SIS für den ersten Schritt die Installation eines neuen Wettmodells. Im Gegensatz zur ursprünglichen Herangehensweise vieler Buchmacher, will der Glücksspieldienstleister nicht auf das „Totalisator-Modell“ setzen. Hierbei werden die Gesamtquoten erst nach Abgabe aller Wetten ermittelt, was wiederum eine gewisse Unsicherheit für Wettende mit sich bringt.

SIS wird für die eigenen Plattformen feste Quoten installieren, die auch in den meisten anderen Sportarten gebräuchlich sind. Mit diesem Ansatz möchte sich die Marke ganz klar von den Mitbewerbern abheben.

Konkurrenz zieht nach Nach Aussage von Michelle Fischer stehe SIS mit dem neuen Modellansatz nicht alleine da. Mittlerweile würden sich auch andere Buchmacher mit dem System der fixen Quoten beschäftigen.

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