besteonlinecasinos.co

Großrazzia in Wiener Casino

In Wien-Simmering durchsuchte die österreichische Polizei im Rahmen einer Großrazzia das Concord Card Casino. Wie die Tageszeitung Kurier berichtet, sollen rund 22 Beamte das Pokercasino auf illegale Aktivitäten untersucht haben. Neben der Struktur der Zahlungsmodalitäten sollen auch die Arbeitsverhältnisse der angestellten Dealer und Croupiers überprüft worden seien.

Eine Person deckt zwei Karten auf einem Pokertisch auf.
In Österreich ist das Pokerspielen nur in den staatlichen Einrichtungen von Casinos Austria erlaubt. (©Free-Photos/Pixabay)

Peter Zanoni im Fokus

Das Concord Card Casino (CCC) gehört dem bekannten Unternehmer Peter Zanoni. Laut Kurier seien die jüngsten Aktivitäten des CCC-Betreibers der Grund für die großangelegte Razzia der Polizei gewesen. So habe Zanoni über die Pfingsttage sein Pokercasino in Wien-Simmering geöffnet, ohne eine behördliche Erlaubnis einzuholen. Da nach dem österreichischen Glücksspielgesetz das gewerbliche Pokerspiel nur dem staatlichen Anbieter Casinos Austria vorbehalten ist, hat Zanoni mit seinen Aktivitäten gegen den geltenden Rechtsrahmen verstoßen.

Der Glücksspielunternehmer sehe sich jedoch mit der Öffnung seines Pokercasinos im Recht. Er habe ein offizielles Gutachten in Auftrag gegeben, das die österreichische Gesetzgebung im Bereich des Glücksspiels nach den Statuten der Europäischen Union als rechtswidrig einstuft. Da laut EU-Recht im gesamten Binnenraum des Staatenbundes eine Wettbewerbs- und Dienstleistungsfreiheit vorherrscht, sei die monopolisierende Anwendung der österreichischen Rechtsprechung ein klarer Verstoß. Deswegen erfreuen sich auch Online Casinos ohne Anmeldung großer Beliebtheit in der EU.

Mit diesen Vorwürfen wurde die Regierung des Alpenstaats bereits des Öfteren konfrontiert, an der gültigen Rechtslage hat das bis jetzt jedoch nichts geändert. Nach wie vor ist es nur Casinos Austria erlaubt, auf dem österreichischen Glücksspielmarkt zu operieren.

Keine Auszahlungen für Spieler. Die Großrazzia der österreichischen Polizei legte laut Kurier den Betrieb im Concord Card Casino lahm. Die Beamten hätten rund 50 Spieler angetroffen, die an acht verschiedenen Cash-Game-Tischen gezockt haben sollen. Im Zuge der Durchsuchung hätten alle Personen das Casino unverzüglich verlassen müssen. Dadurch sei es den Spielern nicht möglich gewesen, sich ihre Einsätze und Gewinne auszahlen zu lassen. Ob sie das in naher Zukunft nachholen können, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch fraglich. Die Finanzpolizei habe das CCC bis auf Weiteres geschlossen.

Schlagzeilen um Zanoni

Peter Zanoni ist auf dem österreichischen Glücksspielmarkt kein Unbekannter. Der Unternehmer machte bereits in jünger Vergangenheit medial auf sich aufmerksam. Die Tageszeitung Der Standard berichtete zuletzt, dass die Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) Bettina Glatz-Kremsner, Generaldirektorin von Casinos Austria, vernehmen würde. Diese sei im März 2018 von Hubert Fuchs, damaliger FPÖ-Staatssekretär im Finanzministerium, dazu eingeladen worden, einen Novellierungsvorschlag für die Casinos Austria zu unterbreiten und dabei Zanonis Anliegen zu berücksichtigen. 2019 wurde ebenfalls über die CCC Gruppe berichtet, als 1 Kilogramm Gold an den Gewinner eines Pokerturniers ausgeteilt werden sollte.

Die Verbindungen zwischen den beteiligten Personen und deren potenzieller Amtsmissbrauch könnte eine weitreichende Korruptionsaffäre aufdecken. So habe die FPÖ zum damaligen Zeitpunkt beabsichtigt, gewisse Anliegen der Casinos Austria – z.B. das IP-Blocking ausländischer Anbieter – nur zu bewilligen, wenn auch Zanoni von der Zusammenarbeite profitiere. Glatz-Kremsner hatte damals die Positionen als Vizeparteiobfrau der ÖVP und als Vorstandsmitglied der Casinos Austria inne. Dank ihrer Ämter solle sie in der Lage gewesen sein, einen entsprechenden Gesetzesentwurf auf die Beine zu stellen. In Kraft getreten sei dieser jedoch nie.

Finanzieller Ruin. Der Standard will herausgefunden haben, dass Peter Zanoni mit dem vermeintlichen Deal den drohenden Ruin abwenden wollte. Da jedoch der angepeilte Profit ausblieb, musste der Unternehmer aufgrund hoher Steuerschulden die Insolvenz für all seine Casinos anmelden. Mit der kürzlichen Wiedereröffnung des Concord Card Casinos wollte er nun einen Neustart wagen.

Glücksspiel bleibt Themenschwerpunkt

Das Glücksspiel bleibt in Österreich ein heiß- und vieldiskutiertes Thema. Die Verstrickungen zwischen Politik, Branchenakteuren und Dritten werden noch immer von den verantwortlichen Behörden aufgearbeitet. Überschattet wird alles von der Casino-Affäre der Regierung um Bundeskanzler Sebastian Kurz.

Nach 18 Monaten im Amt sah sich die türkis-blaue Regierung mit Ermittlungen der Justiz gegen den Finanzminister und den Vizekanzler konfrontiert. Die Anschuldigungen: Peter Sidlo, FPÖ-Bezirksrat, sei trotz unzureichender Qualifikationen in die Chef-Etage der Casinos Austria berufen worden. Hartwig Löger, damaliger Finanzminister, soll dabei mit seinem Einfluss geholfen haben. Als Gegenleistung für den hochdotierten Posten seien Casinos Austria neue Bestimmungen des Glücksspielgesetzes versprochen worden, die die Machtposition und die Einnahmen des staatlichen Glücksspielunternehmens noch weiter hätten ausbauen sollen.

Konkrete Versprechungen. Als Großaktionärin der Casinos Austria seien der Novomatic im vermeintlichen Korruptionsskandal vor allem drei Versprechen gemacht worden. Neben nationaler Online-Gaming-Lizenzen für Online Casinos in Österreich hätte der Glücksspielkonzern auch eine Casino-Lizenz für Wien bekommen sollen. Zudem habe eine politische Einflussnahme für das „Kleine Glücksspiel“ in der Hauptstadt im Raum gestanden. Dabei sei es auch um das Ende des Verbots für neue Glücksspielautomaten gegangen.

zum Seitenanfang